Historie
Am 15. Mai 1875 gründete Herr Heine eine Feilenhauerei. Wenige Jahre später übernahm der Feilenhauermeister Heinrich Luttmann den obigen Betrieb. Die Fertigung erfolgte in dieser Zeit in Hamburg-Altona-Dreyerstrasse, direkt am Fischmarkt. Sein Unternehmergeist sowie die gute Wirtschaftsentwicklung ließen die Feilenfabrik Luttmann schnell wachsen.
So hatte sich am Hafen ein Handwerk angesiedelt, das ebenso alt ist wie die industrielle Herstellung von Metall. Soweit heute bekannt, ist die Feile mehr als 3000 Jahre alt. Zu Urzeiten wurden rauhe Gegenstände, z. B. Korallen, Feuersteine, Haifischhäute, Palmenstiele und dergleichen zum Feilen und Raspeln benutzt, wie es auch heute noch bei Naturvölkern üblich ist.
Regelrechte Metallfeilen gab es schon um 1500 v. Chr., wie die Bronzefeile von der Insel Kreta im Museum zu Candia und eine Kupferfeile aus Ägypten in einem amerikanischen Museum beweisen. Zweifellos gehört die Feile zu den ältesten Werkzeugen des Menschen. Bis zum Jahr 1890 wurde die Feile ausschließlich von Hand gehauen. Die erste Maschine kam aus England und wurde im Jahr 1893 in Betrieb genommen. Der Firmenname erweiterte sich im Jahr 1913 durch den Eintritt des Schwiegersohnes Karl Hagemann auf den heutigen Firmennamen Luttmann & Hagemann. Auch Wirtschaftskrisen konnten den Aufstieg zu einem der bedeutendsten Feilenhersteller im norddeutschen Raum nicht verhindern.
Aufgrund der Lage im Hafen-Sanierungsgebiet sowie der erforderlichen Betriebsvergrößerung zog die Firma 1937 in eine ehemalige Lederfabrik in die Holstentwiete 52-56 in Altona-Ottensen. Der Firmengründer Heinrich Luttmann starb 1944. Karl Hagemann übernahm die Firmenleitung und konnte durch Rationalisierungen weiterhin Qualitätsware liefern. Die Söhne Hans und Kurt Hagemann traten im Jahre 1950 als Gesellschafter in die Firma ein.
Ein weiterer Betriebszweig, die Werkzeugschleiferei, wurde 1956 eingerichtet. Bis zum heutigen Tag besteht dieser Kundenservice mit konventionellen sowie auch modernen NC-Maschinen.
Karl Hagemann starb im Jahr 1958.
Hans und Kurt Hagemann erkannten frühzeitig die Gefahr der rückläufigen Nachfrage an der Feile. Der Grundstock für Luttmann & Hagemann von heute wurde 1960 gelegt – die Übernahme von Werksvertretungen und Vertragshandel von Zerspanungswerkzeugen. Bedeutende Hersteller wie Mapal und Clarkson waren die ersten Vertretungen qualitativ führender Hersteller des In- und Auslandes.
Die Feilenfabrikation wurde 1962 als entscheidender Schritt eingestellt. Mit viel Energie erarbeitete sich die Firma LUHA eine führende Position mit Fachkompetenz in Zerspanungswerkzeugen.
1980 und 1982 traten Detlef Hagemann und Rolf Hagemann als Gesellschafter in die Firma mit ein. Wieder einmal lag die Firma in einem Sanierungsgebiet. Durch ein erfolgtes Enteignungsverfahren gezwungen, wurde ein Neubau im Hermann-Löns-Weg 30 in Rellingen 1990 bezogen.
1993 wechselte die Geschäftsführung auf Detlef und Rolf Hagemann.
Veränderungen im Einkaufsverhalten der Kunden sowie sich wandelnde Marktgegebenheiten veranlassten die Geschäftsführung 1998 zu dem Beitritt und Beteiligung an der Precitool Gruppe, gegründet durch die Partner der Sandvik- Coromant Händlergemeinschaft. Durch diese Einkaufsorganisation wurde eine Neuorientierung mit einem Komplettangebot inklusive Mess- und Handwerkszeugen sowie Betriebseinrichtungen möglich.
Im Jahr 2002 verstarb Hans Hagemann.
2004 wurde die Gebäudeerweiterung fertig gestellt und bezogen. Regelmäßige Kundenseminare und technische Vorführungen werden seitdem durchgeführt.